CDU will alternativen Standort für Konverter

Drei CDU-Verbände diskutierten mit TransNet BW

Die drei CDU-Verbände Philippsburg, Oberhausen-Rheinhausen und Waghäusel wollen die intensive Prüfung eines alternativen Standortes für den Konverter im Rahmen der geplanten Ultranet-Gleichstromleitung. Nach Auffassung der CDU aus den drei Kommunen sei ein Konsens für den Standort „Hexenblättelallee“ auf der Gemarkung Altlußheim möglich.

Diese Position wurde im Rahmen einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der drei CDU-Verbände formuliert, zu der die Vorsitzenden Matthias Hutter, Hajo Böser und Ursel Scheurer, die Vorstands- und Fraktionsmitglieder der drei Gemeinde- und Stadtverbände eingeladen hatten. An der Veranstaltung nahmen mit CDU-Mitglied Michael Hörner und CDU-Gemeinderat Werner Most auch zwei Vertreter der Bürgerinitiative Konverter 21 teil.

Maria Dehmer von der TransNet BW machte deutlich, dass sich das Projekt im Hinblick auf den Konverterstandort derzeit in einer Vorprüfungsphase befinde und noch keine Entscheidung über den Standort des Konverters gefallen sei. Priorisiert seien nach dem von der TransNet BW zugrunde gelegten Kriterienkatalog die beiden Standorte „Landstraßenäcker“ und „Altrhein“, die in der Bewertung „sehr nah beieinander liegen“. Von den Kommunen Oberhausen-Rheinhausen und Philippsburg sei auch der Standort „Hexenblättelallee“ in das Verfahren eingebracht worden.

Ohne Zwischenlager wäre Platz auf dem Kraftwerksgelände

Die TransNet BW zeigte sich für Alternativen zu den bisher priorisierten Standorten offen. „Diese Alternativen müssen natürlich genehmigungsfähig sein“, machte Bernd Lang, der für die Genehmigungen zuständige Teilprojektleiter der Transnet BW deutlich. Er räumte auf Nachfrage ein, dass bei einem Verzicht auf das Castor-Zwischenlager in Philippsburg der Konverter wahrscheinlich auch Platz auf dem derzeitigen Gelände des Kernkraftwerks finden könnte.

Beim Trassenkorridor für die geplante Gleichstromleitung sei man durch die Antragstellung und die Antragskonferenz bereits in einem Verfahren. „Derzeit warten wir auf die Anforderungen der Bundesnetzagentur für die weiteren Prüfungen im Zusammenhang mit dem Trassenkorridor“, teilte Projektleiter Wolfgang Mader mit.

Christian Eberhardt von der TransNet BW erläuterte die international unterschiedlichen Grenzwerte für elektromagnetische Felder und wies darauf hin, dass die in Deutschland geltenden Grenzwerte durch bauliche Maßnahmen und Abstände eingehalten würden.

Konverter soll weit weg von der Wohnbebauung

Eine Anforderung an den Konverterstandort, der sich in der Nähe des Netzeinspeisepunktes Philippsburg befinden muss, hatte die CDU Waghäusel bereits vor einigen Wochen formuliert. „Der Konverterstandort soll nach Auffassung der CDU so weit wie möglich von einer Wohnbebauung entfernt liegen“, erklärte Moderator Jürgen Scheurer zu Beginn der angeregten Diskussion.

Der Philippsburger Fraktionsvorsitzende Hans-Gerd Coenen sprach sich für den Standort „Hexenblättelallee“ aus. Er war sich mit den übrigen CDU-Verantwortlichen der drei Verbände einig, dass dieser Standort am weitesten von jeglicher Bebauung entfernt sei und die geringste Belastung für die Bevölkerung aller drei Kommunen bedeute. Gegen die Fläche, die früher militärisch genutzt war, spricht derzeit, dass sie Ende letzten Jahres zu einem Flora-Fauna-Habitat- Schutzgebiet (FFH) erklärt wurde. Daher werde eine Ausnahmegenehmigung notwendig.

Die CDU-Kommunalpolitiker wollen nun mit den Verantwortlichen der betroffenen Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis, Altlußheim, Neulußheim und Reilingen, sowie mit den verantwortlichen Umwelt- und Naturschutzbehörden Gespräche führen, damit der Standort von der TransNet BW im weiteren Verfahren genauer geprüft werden kann. Dies erfordert auch das Einverständnis der zuständigen Behörde, der Bundesnetzagentur in Bonn.

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