Neue Wege der Personalgewinnung für Unternehmen Unternehmerdialog diskutierte Arbeitsmarktsituation in Waghäusel

Es waren interessante Studienerkenntnisse, die Alexander Heise im voll besetzten Restaurant Cristall präsentierte. Er riet den teilnehmenden Unternehmern, bei der Personalgewinnung neue Wege zu gehen und so dem sich verschärfenden Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.
Der CDU-Stadtverband und die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) hatten den Mannheimer Hays-Vorstand, der selbst in Kirrlach lebt, als Impulsredner zum Unternehmerdialog eingeladen.
Unter den Gästen konnte MIT-Landessprecher Jürgen Scheurer auch die beiden Vorsitzenden des Handwerker- und Gewerbevereins und der Vereinigung der Selbstständigen, Peter Bonsch und Bernd Klein, begrüßen. Für den erkrankten Oberbürgermeister Thomas Deuschle stellte Jennifer Böhmer die geplanten Initiativen des neu organisierten Amtes für Wirtschaftsförderung vor.
Aus einer Studie des Personaldienstleisters Hays präsentierte Referent Alexander Heise die wesentlichen Ergebnisse und deren Erkenntnisse für die Große Kreisstadt Waghäusel. Im ersten Teil seines Vortrages machte er die Auswirkungen der aktuellen Krisen auf die Unternehmen und die Personalsituation deutlich. Dabei verknüpfte er diese mit den grundlegenden gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, wie die alternde Gesellschaft und die schwierige Wohnungssituation
„Auch die Bevölkerung in Waghäusel wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten altern. Der Anteil der Erwerbstätigen wird schrumpfen. Die positive Nachricht ist, dass dem Landkreis Karlsruhe hohe Zukunftschancen vorausgesagt werden. Die schlechte Nachricht ist, dass Waghäusel von Landkreisen umgeben ist, deren Chancen noch besser sind“, erläuterte Heise die Perspektive für die Große Kreisstadt.
Der Südwesten Deutschlands stellt sich als prosperierende Region dar. Waghäusel verzeichnet damit seit 2018 ein Bevölkerungswachstum.
„Bei uns ist die Anzahl der Auspendler deutlich höher als die der Einpendler. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort in Waghäusel ist größer als die der Beschäftigten mit Arbeitsort Waghäusel, daher ist die Stadt eher Wohn- als Arbeitsort und das Beschäftigungsniveau in Waghäusel ist seit 2019 nicht gestiegen“, erläuterte Alexander Heise.
Personalexperte Heise beschränkte sich nicht auf die Analyse, sondern gab den interessierten Unternehmern und Kommunalpolitikern auch einige Empfehlungen.
Für Waghäusel spricht nach Ansicht Heises die günstige Lage im Dreieck der Universitätsstädte Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim sowie die gute Verkehrsanbindung.
Er regte Kooperationen von ansässigen Unternehmen hinsichtlich Kampagnen zur Mitarbeitergewinnung an. Im Hinblick auf die alternde Gesellschaft könnten private und kommunale Investitionen in soziale Betätigungsfelder sinnvoll sein.
“Die Re-Integration von Rentnerinnen und Rentnern in den Arbeitsmarkt, sogenannte Golden-Ager-Programme, können ebenfalls eine Entlastung bringen“, erklärte Alexander Heise.
“Gehen Sie neue, unkonventionelle Wege, vernetzen Sie sich, kooperieren Sie und nutzen Sie die Beratung durch Spezialisten“, appellierte der Referent.
In der engagierten Diskussion und beim abschließenden Networking fand ein reger Austausch über aktuelle Bedürfnisse der Betriebe und mögliche Lösungsansätze statt. Die Initiatoren des Unternehmerdialog Susanne Diesing, Jörg Knebel und Jürgen Scheurer kündigten daher bereits die Fortsetzung des Veranstaltungsformats an.
Jürgen Scheurer

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