Großer Zuspruch Informationsveranstaltungen der CDU Waghäusel zu zentraler Wasserenthärtung
Insgesamt haben fast 200 Bürger die beiden Informationsveranstaltungen der CDU Waghäusel über eine mögliche zentrale Wasserenthärtung besucht. Die CDU Waghäusel hatte im Kirrlacher Pfarrzentrum zum zweiten Mal zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um über Vor- und Nachteile einer zentralen Wasserenthärtungsanlage und den aktuellen Planungsstand beim Wasserzweckverband Lusshardt zu informieren.
„Wir wollen den Bürgern eine sachliche und objektive Information bieten, um alle Aspekte rund um das weiche Wasser und eine zentrale Wasserenthärtung transparent zu machen. Dazu gehören vor allem die technischen Auswirkungen, aber auch eine Transparenz über Kosten und Einsparungen, erklärte Ernst Schuhmacher in seiner Begrüßung.
Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer steht dem Projekt sehr positiv gegenüber, wie Vorher-/Nachher-Befragungen ergaben. Vor den jeweiligen Informationen waren 4% der Bürger kritisch gegenüber der zentralen Wasserenthärtung, 23% unentschieden und 73% standen dem Vorhaben positiv gegenüber. Nach den Informationsveranstaltungen waren 83% dafür, 10% noch immer unentschlossen und 7% dagegen.
Den aktuellen Stand des Verfahrens hatte Ernst Schuhmacher erläutert, der erklärte, dass auf seinen Antrag der Beschluss des Zweckverbandes, zuerst die Bürger zur zentralen Wasserenthärtung zu befragen, ohne vorher die Fakten durch ein Gutachten geklärt und die Bürgerschaft darüber ausführlich informiert zu haben, zurückgezogen wurde.
Als sachkundigen Experten hatte die CDU in Kirrlach erneut den promovierten Wasserexperten Sebastian Hesse vom Technologiezentrum Wasser (TZW) in Karlsruhe eingeladen. Er erläuterte in seinem Vortrag ausführlich die verschiedenen möglichen Verfahren, die es ermöglichen den Härtegrad des Wassers durch eine zentrale Wasserenthärtung auf unter zehn Grad zu senken.
Membranfiltration ist vorteilhaftes Verfahren
„Für den Zweckverband Lusshardt empfiehlt sich die Membranfiltration, wie sie auch von den meisten umliegenden Kommunen zur zentralen Wasserenthärtung eingesetzt wird. Das hat auch Vorteile für den Fall, dass einmal ein Austausch zwischen den Wassernetzen notwendig werden sollte“, erläuterte Sebastian Hesse.
An die Bürger mit einer eigenen Kleinanlage gerichtet, stellte der Referent auch die Mehrkosten eines privaten Ionentauschers im Vergleich zur zentralen Enthärtung einander gegenüber. Bei der Großanlage direkt am Wasserwerk liegen die Kosten zwischen 30 und 50 Cent je Kubikmeter Trinkwasser, das bedeutet im Jahr einen Betrag von 15 bis 45 Euro je Bürger. Beim Ionenaustausch im Privathaushalt liegen die Investitionskosten bei einem Euro je Kubikmeter und rund 90 Cent für Wartung und Betrieb, was im Jahr Kosten von rund 95 Euro bedeutet.
Zentrale Wasserenthärtung spart den Bürgern Geld
„Den höheren Kosten durch die Investition in eine zentrale Anlage stehen Einsparungen von etwa 50 Cent je Kubikmeter oder 27 Euro je Bürger und Jahr und weiteren individuellen Einsparungen von 20 bis 40 Euro im Jahr gegenüber“, rechnete der Wasserexperte vor.
Der Vortrag machte deutlich, dass eine zentrale Enthärtung des Trinkwassers ökonomische Vorteile für den Einzelnen hat, da die durchschnittlichen Mindesteinsparungen bei rund 50 Cent je Kubikmeter Wasser liegen. Die Reduzierung des. Chemikalieneinsatzes und der Wegfall der erheblichen Salzbelastung als Abfallprodukt aus den privaten Kleinanlagen in unseren Gewässern wäre auch aus umweltpolitischen Gesichtspunkten außerordentlich sinnvoll.
„Die Kosten für die Investition müssen aber gemeinschaftlich getragen werden und der Realisierungaufwand hängt immer von standortspezifischen Gegebenheiten ab. Daher sollte die Machbarkeit vorab technisch und wirtschaftlich objektiv geprüft werden. Dann können auch die genauen Kosten ermittelt werden“, so Referent Hesse.
Wie schon zuvor in Wiesental konnte Hesse im Anschluss an seinen informativen Vortrag zahlreiche Fragen der interessierten Bürger beantworten. Dabei gab es auch viele sachkundige Hinweise.