Wieder einmal muss sie Stadt Waghäusel, so auch die Eltern der Kinder, die dort betreut werden sollen, eine Verzögerung des Baufortschritts hinnehmen. Wie schon bei der Kindertagesstätte Wiesenwichtel liegt ein Grund in der Insolvenz eines beauftragten Anbieters von Gewerken. „Warum,“ fragen sich die betroffenen Eltern zurecht, „gelingt es der Stadt nicht, solvente und leistungsfähige einheimische Handwerker zu beauftragen, die kurze Anfahrtswege haben und dafür bekannt sind, dass sie Arbeiten wie ausgeschrieben stemmen können.
„Dem steht oftmals die VOB, Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen, im Wege,“ erläutern die Vertreter/in der CDU Fraktion im zuständigen Technischen Ausschuss Stadträtin Ursel Scheurer und Stadtrat Heiko Mail. „Die VOB schreibt vor, im Zuge einer formal festgelegten Ausschreibung den Auftrag an den günstigsten Bieter zu vergeben. Wenn dieser von weit her, eventuell sogar aus dem Ausland kommt, nichts negatives über ihn bekannt ist und einzuholende Auskünfte nichts negatives aussagen, ist dieser zu beauftragen.“ Fraktionsvorsitzender Uli Roß ergänzt: „So profitieren unsere heimischen Handwerksbetriebe von Chancengleichheit bei Ausschreibungen anderer Kommunen, denn von den Aufträgen der Stadt Waghäusel alleine könnten nur wenige leben.“ Allerdings, gibt er weiter zu bedenken, ist die Frage berechtigt beim angesprochenen Neubau, ob es klug war, Fenster in Holz anstatt Alu oder Kunststoff auszuschreiben. Dann hätten sich mehr Firmen aus Waghäusel an der Ausschreibung beteiligen können und die Chancen, an einen einheimischen Auftragnehmer vergeben zu können, wäre gestiegen. Auch ist bei den uns bekannten Betrieben das Insolvenzrisiko geringer als bei unbekannten Betrieben aus der Ferne.
Im Gemeinderat wurde der Sachverhalt angesprochen, aber die Mehrheit der Stadträtinnen und Stadträte hat sich für Holz als auszuschreibendes Material entschieden.