Festival der Demokratie in Waghäusel wird auf nächstes Jahr verschoben
Es sollte ein „Festival der Demokratie“ werden, das die beiden Parteien CDU und SPD am 21. Juni diesen Jahres in Waghäusel geplant hatten. Aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mussten es die Organisatoren jetzt allerdings um ein Jahr verschieben.
Vorgesehen war auf dem Gelände rund um die Eremitage und das Denkmal für die Badische Revolution ein Festival, zu dem alle Parteien und gesellschaftliche Gruppen eingeladen waren, bei Musik, Gesprächen und Diskussionsrunden zu den Themen Demokratie und Freiheit ins Gespräch zu kommen.
Für einen Impulsvortrag hatten die Initiatoren aus SPD und CDU den Verfassungsrichter und früheren Ministerpräsidenten des Saarlandes Peter Müller gewonnen. Er hat nun auch schon für den neuen Termin im Jahr 2021 zugesagt.
Trotz der Absage für dieses Jahr wollen die beiden Parteien das Thema schon in den nächsten Wochen in die Bevölkerung tragen. Sie wollen damit für Diskussionen und Diskurse werben, gleichzeitig aber einer Spaltung der Gesellschaft durch Populismus und Radikalisierung entgegentreten. Mit der Veranstaltung wollen die Parteien einen öffentlichen Raum für den Austausch und offenen Dialog mit der Intention bieten, in dem miteinander statt übereinander gesprochen wird. Durch die Kombination der Bereiche Kultur und Politik soll eine lockere und entspannte Atmosphäre geschaffen werden, in der soziale, liberale, konservative und eher unpolitische Bürgerinnen und Bürger miteinander ins Gespräch kommen und sich auf Augenhöhe über Politik, Gesellschaft und Persönliches austauschen können.
Als die beiden Parteien mit der ältesten Tradition und Historie in unserer Demokratie wollen CDU und SPD mit diesem Veranstaltungsformat ein Zeichen gegen Politikverdrossenheit und sinkende Wahlbeteiligung setzen. Die Veranstaltung soll deutlich machen, wie wertvoll ein Leben in einer freiheitlichen und friedlichen Demokratie doch ist.
Das Gelände um die Eremitage Waghäusel ist aufgrund seiner Geschichte im Zusammenhang mit der Badischen Revolution, bei der 1848-1848 Revolutionäre für Demokratie und die Freiheit und Einheit Deutschlands kämpften, prädestiniert für das Vorhaben.
„Wir haben uns vorgenommen mit den Bürgern zusammen den Wert von Demokratie und Freiheit in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses in Waghäusel zu rücken. Eine Steinreihe, wie sie in der derzeitigen Krisensituation an verschiedenen Orten angelegt wurde, soll daher auf das Thema und das Festival der Demokratie 2021 aufmerksam machen“, erklärt die CDU-Vorsitzende Ursel Scheurer.
Als Symbol des Weges zur Demokratie dient dafür einen Steinreihe aus bemalten und beschrifteten Steinen. Den ersten dieser Steine hat die ehemalige Stadträtin Susanne Woll künstlerisch gestaltet. Gemeinsam haben ihn die beiden Parteivorsitzenden, Ulrike Lechnauer-Müller von der SPD und Ursel Scheurer von der CDU mit ihren Co-Vorsitzenden Angelika Nosal und Nicole Anders am Weg beim Revolutionsdenkmal niedergelegt und damit die Steinreihe der Demokratie begonnen.
„Mit dem ersten Demokratiestein wollen wir den Anstoß für unsere Mitmenschen geben, ihre Gedanken zu Freiheit und Demokratie öffentlich zu machen und sie uns mit auf den Weg zu der Veranstaltung im nächsten Jahr mitzugeben“, erläuterte die SPD-Vorsitzende Ulrike Lechnauer-Müller. CDU und SPD laden alle Bürgerinnen und Bürger sowie gesellschaftliche Gruppen ein, es ihnen gleich zu tun und ebenfalls Steine zu bemalen und an dem Weg abzulegen.