Politiker suchen Austausch mit Energieunternehmern beim Bürgertreff der CDU Waghäusel
(aj) „Wir wollen raus aus den Hinterzimmern, möglichst nah dahin, wo Politik ihre Auswirkungen zeigt“, begrüßte die Waghäuseler CDU-Vorsitzende Ursel Scheurer die Anwesenden beim jüngsten Bürgertreff des Stadtverbandes der Union rund um die Themen Wärmegesetz und Heizungsmodernisierung.
„Dahin wo die Politik ihre Auswirkungen zeigt“, bedeutete in diesem Fall einen Vor-Ort-Termin beim Unternehmen Kirrlacher Heizungsbau GmbH, welches als Spezialist für Heizungs-, Wärme- und Sanitärtechnik in der Region gilt.
Vor Ort empfing der Geschäftsführer Walter Heiler die rund 40 Gäste, unter denen auch der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting sowie Landtagsabgeordneter Ulli Hockenberger, Waghäusels Bürgermeister Thomas Deuschle und der CDU-Fraktionsvorsitzende im Waghäuseler Gemeinderat, Uli Roß waren.
Nach einem von Heiler geführten Rundgang über das Unternehmensgelände, referierte Bernd Schäfer vom Unternehmen Stiebel Eltron über Wärmepumpen in Alt- und Neubauten. Dabei stellte er auch das Projekt „Project Energy-e“ seines Unternehmens vor, bei dem im Zuge der Energiewende ein Haus der Zukunft entwickelt wird.
„Das Haus der Zukunft ist energieeffizient, intelligent, digital vernetzt und versorgt sich selbst mit Energie“, erläuterte der Fachmann das dahinterstehende Konzept.
In einer anschließenden Diskussionsrunde zu den behandelten Themenfeldern kritisierte unter anderem der Gastgeber Walter Heiler das baden-württembergische Wärmegesetz. Dieses schreibt vor, dass bei Austausch einer zentralen Heizungsanlage in einem Bestandsgebäude mindestens 15 % des Wärmeenergiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden müssen.
„Dies wirkt aufgrund der damit anfallenden zusätzlichen Kosten insbesondere auf ältere Menschen abschreckend, die sich im Gegenzug häufig entschließen, ihre Anlage besser gar nicht zu tauschen“, beklagte Heiler, der mit der Problematik häufig im alltäglichen Berufsleben konfrontiert sei. Er plädierte gegenüber den anwesenden Politikern dafür, den Menschen besser mehr Freiheiten bei solchen Dingen zu lassen.
Ulli Hockenberger verwies im Gegenzug darauf, dass im aktuellen Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung eine Evaluierung des besagten Gesetzes vereinbart sei. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass dabei insbesondere auch Unternehmer und Verbände aus der Energiebranche zu Wort kommen“, versprach der Parlamentarier.
Skeptische Stimmen aus den Reihen der Anwesenden gab es auch bezüglich dem Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2050 alle Gebäude CO2-Neutral umgebaut zu haben.
Dem entgegnete Bundestagsabgeordneter Olav Gutting, dass das Ziel aus seiner Sicht „zwar ambitioniert aber machbar ist.“
Dabei sei es jedoch wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern keine technologiespezifischen Investitionen aufzuzwingen, so Gutting zum Abschluss der Veranstaltung.